Stadtwerke gettoisieren Rheinpark-Center
Mit dem Fahrplanwechsel der Stadtwerke Neuss am 7. Januar erlebt das Rheinpark-Center herbe Einschläge im Bereich Busverkehr. Demnach fährt in der Woche der letzte Bus aus der Innenstadt um 20:20 vom Zolltor ab. „Dies ist insbesondere ein Problem für die Jugendlichen im Rheinpark-Center, die sich meist in der Innenstadt mit ihren Freunden treffen wollen“ berichtet Michael Ziege, der selber im Rheinpark-Center wohnt und damit die Situation kennt. „Der Mitternachtsbus war immer die letzte Chance aus der Stadt zu kommen und dies wurde nicht nur von einigen Jugendlichen genutzt.“ Ziege sieht dabei die Probleme, die auf das Rheinpark-Center zukommen. „Durch die Kürzung der Busmöglichkeiten können sich mehr negative Aktivitäten auf den Straßen im Rheinpark-Center entwickeln und damit eine Gettoisierung des Rheinpark-Centers vorantreiben.“
Eine weitere Gruppe, die von den Kürzungen betroffen sein wird, sind die Angestellten und Kunden des Huma Einkaufparks, welche bisher den Bus als An- und Abreisemittel verwendet haben. „Sicherlich werden die Zahlen durch den geplanten Umbau sinken, doch komplett verschwinden werden die Fahrgäste nicht.“ Dabei betont Ziege, dass noch nicht mal ein Bus nach 20 Uhr verkehrt. Damit fallen für die Arbeitnehmer der Spätschlicht alle direkten Möglichkeiten Richtung Innenstadt weg und man ist auf S-Bahn und Straßenbahn angewiesen, die beide eher Abseits der Innenstadt halten. Zudem sind damit auch im Rheinpark-Center längere und dunklere Wege verbunden, welche eher ungern verwendet werden.
„Sicherlich gibt es im Rheinpark-Center auch andere Möglichkeiten sich Richtung Innenstadt zu bewegen, doch warum sollte man dann noch nach Neuss zum Einkaufen gehen, wenn die Anbindung nach Düsseldorf besser ist“ stellt Ziege fest. „Damit darf man sich auch nicht wundern, wenn der Innenstadt die Kunden aus dem Rheinpark-Center fernbleiben, egal ob Kunden des Einzelhandels oder Kunden der Gastronomie.“