Wenn einem die Frage gestellt wird, warum man Schütze beim Neusser Bürger-Schützenfest ist, dann erinnert man sich gerne an das erste Schützenfest. Als ich 2005 angesprochen wurde, ob ich Mitglied eines Grenadierzuges werden möchte, der sich damals gerade neu gegründet hatte, habe ich spontan „ja“ gesagt. Die anderen Schützenkameraden bei den „Wisse Röskes“ kannte ich entweder schon aus der Politik oder lernte sie schnell kennen. Was mich beim Schützenfest erwarten sollte, wusste ich aber zu dem Zeitpunkt nicht. Als Neusser, der hier zwar aufgewachsen aber nicht geboren ist, außerdem ohne irgendwelche Kontakte zu anderen Schützen, kannte ich nur die Kirmes oder die Königsparade im WDR. So kam es dann schon sehr überraschend, dass ich ohne Schießerfahrung erster Zugkönig wurde, als Jüngster im Zug. Und bei meinem ersten Fest wurde mir schnell bewusst, wie schwer es ist, die Tradition der Heimatstadt zu pflegen. Neben dem Fackelzug am Samstag gibt es nun mal von Sonntag bis Dienstag jeweils zwei Umzüge. Dazu kommen schon morgens früh die Treffen mit den Zugkameraden.
Doch warum ist man dann gerne Schütze und warum ausgerechnet bei den Grenadieren?