page title icon Von Zeitungs-Enten und Anzeigenblättern

tim chaborski / www.jugendfotos.de
tim chaborski / www.jugendfotos.de

Mein kleiner Kampf gegen den CDU-Kurier geht heute weiter. Denn eine Woche ist vorbei und damit verbunden auch zwei weitere Ausgaben des blauen Anzeigeblattes. Beim letzten Mal habe ich mich schon über den Hochzeitsbericht aufgeregt, aber die neuen beiden Ausgaben bestätigen meine Vermutung, dass die blaue Farbe der Zeitung Programm ist.

Am Samstag war Klappstuhl-Tag. Das Thema Schule ist mal wieder eine Titelstory wert, jedenfalls denkt man das. Vielmehr soll die Freundschaft zweier Neusser beworben werden. Das auf dem Klappstuhl wenig innovatives gesagt wurde, ist auch nichts neues. Viel spannender bleibt am Ende die Frage, wie die „Interview“-Partner ausgesucht werden. Auch wenn die Zeitung sehr ungern auf mich oder andere Leute außerhalb der CDU hört, empfehle ich einen interessanten Gast: Felix Hemmer. Ja, er ist ein Freund von mir, aber dafür ist er ein spannender Gast, bei dem 10 Minuten zu wenig sein könnten. Denn wer im Stadtrat sitzt und im Bundestag arbeitet, der kann auch einiges über die Bahn erzählen 😉

Die heutige Ausgabe zeigt wieder, wie Freundschaften in Neuss hilfreich sein können. Ein Mensch, dessen geistige Sturheit eine Kluft zwischen geistigem und biologischem Alter hinterlässt, darf ein langes Interview auf der Titelseite empfangen, während der Protest der Schulen erst auf Seite drei zu finden ist. Der eigene Bürgermeister wird mit Zeitungs-Enten in Verbindung gebracht, der Leser wird mit Paragraphen erschlagen und inhaltlich bleibt die Frage: Warum habe ich fünf Minuten meines Lebens mit diesem Artikel verschwendet. Auch hier wieder Tipps an die Zeitung: Warum wird nicht Frau Wellens als Vorsitzende im Schulausschuss interviewt und was ist so schwer daran, mehr als eine Partei auf der Titelseite zu präsentieren. Nicht mal der Koalitionspartner schafft es rein.

Das Schlimme ist, dass nicht mal das Platzieren von Anzeigen am „Journalismus“ was ändert. Da scheinen auch andere Gelder zu fließen. Aber Christlichkeit äußert sich in Freundschaftsdiensten, nicht in Ehrlichkeit. Und die Neutralität eines Journalisten ist natürlich mit Grenzen versehen, die am Freundeskreis festgemacht werden.

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